Bekleidungstechnische Assistentin

Ausbildung Juli 24, 2018

Viele junge Frauen interessieren sich für ein Studium oder eine Ausbildung in der Modebranche. Das Angebot ist mittlerweile riesig und zum Teil auch sehr kostspielig. Wer sich im Hinblick auf die Studienwahl noch nicht sicher ist oder über eine Ausbildung den Einstieg in die Modebranche finden möchte, dem sei der Ausbildungsgang „Bekleidungstechnischer Assistent / Bekleidungstechnische Assistentin“ am Berufskolleg Humboldtstraße in Köln ans Herz gelegt. Nachfolgend möchte ich einen kurzen Überblick geben und meine Erfahrung mit dieser Ausbildung teilen.

Bekleidungstechnische/r Assistent/in in nur 2 Jahren

Grundsätzlich wird die Ausbildung vollzeitschulisch angeboten. Die zweijährige Variante erfordert Abitur. Es ist aber ebenso möglich, innerhalb von drei Jahren eine vollzeitschulische Berufsausbildung mit der Fachhochschulreife zu kombinieren.


Hier werde ich nur auf die zweijährige Form eingehen. Weitere Infos zur Kombination Ausbildung und Abitur findest Du hier:
Staatlich geprüfte/r Bekleidungstechnische/r Assistent/in: 3-jährige Form


Wo bewirbt man sich für die Ausbildung?

Die Anmeldung ist Ende des laufenden Schuljahres und bis zum 28. Februar eines jeden Jahres möglich. Montags bis freitags zwischen 08.00 und 12.00 Uhr kannst Du einen Termin für eine persönliche Anmeldung vereinbaren.

Ansprechpartnerin:

Daniele Heep
Standort Gebäude Humboldtstraße
Humboldtstraße 41
50 676 Köln

Sekretariat

t. +49 (0)221 221-91683
f. +49 (0)221 221-91723
m. sekretariat@berufskolleg-humboldtstr.de<

Kann man während der Ausbildung arbeiten?

Ich habe während der kompletten Ausbildung 25 Stunden pro Woche gearbeitet. Das war zwar sehr stressig, aber es ist möglich. Die meisten meiner Mitschülerinnen hatten ebenfalls Nebenjobs.

Muss man ein Praktikum machen?

Man absolviert ein zweimonatiges Pflicht-Praktikum während der Ausbildung. Es ist auch möglich, das Praktikum im Ausland zu absolvieren. Ein Praktikum kann z.B. bei Modedesignern, Maßschneidern, Stylisten, Großhändlern oder auch Online-Shops absolviert werden. Der Bezug zur Ausbildung muss natürlich nachvollziehbar sein.

Was kostet die Ausbildung?

Man benötig natürlich Geld für Material (Stoffe, Zutaten, Zeichen-Utensilien, Bücher) und ggfs. eine eigene Nähmaschine für Zuhause. In der Berufsschule arbeitet man in einer Werkstatt in der Regel mit sehr modernen Maschinen von JUKI. Es steht außerdem das Schnitt-Programm GRAFIS zur Verfügung.

Gegen Ende der Ausbildung findet eine Klassenfahrt statt, für die ebenfalls Geld eingeplant werden muss. Wir waren zum Beispiel in München und konnten dort spannende Einblicke in die Arbeit von Bogner, MAERZ Muenchen und Talbot Runhof bekommen. Was aber besonder hervorgehoben werden muss, ist die Tatsache, dass kein Schulgeld erhoben wird!

Was sind die Inhalte der Ausbildung und wie läuft die Abschlussprüfung ab?

In der Ausbildung lernst Du im Grunde alle Bereiche kennen, die bei der Erstellung eines Kleidungsstückes berührt werden, also vom Rohmaterial bis zum fertigen Kleidungsstück im Handel, Stichwort: „Textile Kette“.  Dazu beschäftigst Du Dich auch fachbezogen mit Chemie und BWL.

Im Bereich Textilkunde lernst Du alles über Fasern und Stoffe. In diesem Kontext bekommt auch das Thema Nachhaltigkeit eine immer höhere Bedeutung.

Im Laufe Deiner Ausbildung wirst Du zweimal an einer Modenschau teilnehmen und die Kleidung dafür selbst fertigen. Es besteht auch die Möglichkeit, im Organisations-Team der Modenschau mitzuarbeiten.

In der Abschlussprüfung wird im Grunde der komplette Fertigungsprozess einmal abgearbeitet. Bedeutet: vom Entwurf des Modells, über die Stoffauswahl zum Schnitt und von der Fertigung bis zur Endkontrolle werden alle Arbeitsschritte geprüft.

Dieses Video vermittelt Dir einen ersten Eindruck, wie der Fertigungs-Unterricht am Berufskolleg abläuft:

Was macht man nach der Ausbildung?

Ich arbeite in meinem Beruf als Online-Redakteurin weiter, programmiere aber momentan einen kleinen Online-Shop über den ich dann selbst gefertigte Produkte nebenbei verkaufen werden. Viele Mitschülerinnen möchten nach der Ausbildung studieren, andere arbeiten schon als Stylistin, z.B. bei TV-Produktionen oder auch bei kleinen Modelabels, z.B. in der Qualitätskontrolle oder im Vertrieb. Eine Weiterbildung zur Schnittdirektrice oder zum Meister, z.B. an der Deutschen Meisterschule für Mode in München, wäre ebenfalls möglich .

Fazit: Ausbildung Bekleidungstechnische Assistentin / Bekleidungstechnischer Assistent

Bekleidungstechnische Assistentin

Mein Abschluss als Bekleidungstechnische Assistentin am Berufskolleg Humboldtstraße in Köln

Eines vorab: Mit der Ausbildung habe ich mir persönlich einen großen Traum erfüllt. Nach mehreren Jahren, in denen ich ausschließlich mit digitalen Produkten zu tun hatte, war meine Sehnsucht groß, etwas von Hand zu fertigen.

Bereits nach dem Abitur hatte ich über eine Schneiderlehre nachgedacht, mich dann aber dem sicheren Hafen „BWL-Studium“ zugewendet.

Über all die Jahre, war der Gedanke ständig präsent. Ich arbeite jetzt weiter in meinem Beruf als Online-Redakteurin, aber neben den großartigen Menschen, die ich kennengelernt habe und den vielen wertvollen, neuen Erfahrungen, hat sich besonders in mir eine große Lücke geschlossen. Aus dieser Erfahrung gewinne ich sehr viel Motivation und Zufriedenheit für meine tägliche Arbeit. Deshalb kann ich jedem, der einen ähnlichen Wunsch verspürt, nur empfehlen das Gleiche zu tun.

Ich empfehle die Ausbildung „Bekleidungstechnische Assistentin / Bekleidungstechnischer Assistent“ am Berufskolleg Humboldtstraße in Köln deshalb gerne weiter, weil:

    1. Kein Schulgeld erhoben wird
    2. Man einen spannenden Einblick in alle Aspekte der Bekleidungsherstellung berkommt
    3. Man zentral in Köln eine Ausbildung machen kann und es möglich ist, nebenbei zu arbeiten

Wenn Du noch weitere Fragen zu dieser Ausbildung hast, schreibe mir gerne eine E-Mail.

Foto ©Berufskolleg Humboldtstraße Köln